Montag, 21. März 2011

The death of one is a tragedy, the death of a million is just a statistic..

Ich kanns echt nicht mehr hören.
Immer wieder liest man, wie dem einen oder anderen der Hype um Japan oder Lybien auf den Senkel geht, weil mans überall sieht, irgendwelche Aktionen gestartet werden (Blog- Schweigeminute, virtuelle Kerzchen anzünden, virtueller Friedensmarsch, etc.) die als absurd und unsinnig beurteilt werden und viele davon die Schnauze voll haben. Es ist jedem selbst überlassen, was er über soetwas denkt. Ich persönlich finde solche virtuellen Dinge für den Einzelnen vielleicht deswegen interessant, weil er die Möglichkeit bekommt, öffentlich seine Anteilname auszudrücken. Was mich daran stört ist die Tatsache, dass es für die meisten dabei bleibt, eine Statusmeldung zu posten in der steht, wie mutig man die 50 Arbeiter in Fukushima findet, oder auf "Gefällt mir" bei besagtem virtuellen Friedensmarsch zu klicken. Danach geht das Leben weiter und man ist nurnoch groß dabei, wenns um ne neue Statusmeldung geht oder um die Hilfsorganisationen oder die Regierung in ihrem Vorgehen zu kritisieren. Es ist ein Nachreden der Meldungen in den Medien (vor allem einschlägiger Medien *hust*) ohne sich dazu eine eigene Meinung zu bilden. Man möchte präsentieren, dass man mit der Masse mitfühlt und mit den Mitgefühlsbekundungen konform geht. Ich hasse es, wenn Menschen sich nicht ihre eigene Meinung bilden können und allem hinterherrennen, was ihnen wie Schweinen zum Fraß vorgeworfen wird. Fressen und Nicken, das ist es, was die meisten können.
Aber im Moment nervt mich am Allermeisten die Einstellung vieler, die der Meinung sind: Was gehts mich an, ich hab genug eigene Probleme.
Schön, hab ich auch. Aber sind wir denn inzwischen so kalt geworden, dass uns nicht angesichts des Leids, das in Japan passiert, jedes Mal das Blut stockt? Dass wir nicht eine Sekunde nur stillhalten und uns sagen: Himmel, bin ich froh, dass ich hier sicher bin? Dass es uns nicht kalt den Rücken runter läuft, wenn wir die Städte sehen, die keine Städte mehr sind, sondern Trümmerfelder soweit das Auge blicken kann.. 
Zu unserem Alltag und unseren Problemen zurückzukehren danach ist ja kein Verbrechen. Mache ich auch, man muss ja nicht den ganzen Tag heulend in der Ecke sitzen, weil das Schicksal so unfair ist.
Aber ich denke, ein wenig Anteilname ist nicht zuviel verlangt. Und da inzwischen die Meldungen zu Fukushima und den Such- und Aufräumarbeiten in den Katastrophengebieten immer weniger werden und meistens nurnoch in den Nachrichten auftauchen kann auch keiner sagen, dass man damit immernoch zugespammt wird. 
In einer Woche hören wir davon sowieso nichts mehr, wenn nicht wirklich noch der Super-Gau kommt. Man denke an Neuseeland, Australien oder Pakistan. Weiß irgendjemand, wie es da im Moment aussieht, der nur ganz normal die täglichen Nachrichten verfolgt? Vermutlich nicht.
Wir erstarren im Moment des Schreckens (oder auch nicht, weil wir so viel anderes zu tun haben) und kaum ist das Leid der Menschen Alltag geworden, interessiert es uns nicht mehr. Das ist so heuchlerisch wie die bereits genannten Verhaltensweisen oben. Man tut so, als hätte man den Schnee besiegt, der auf die Trümmer der Existenzen tausender Menschen fällt und Eiseskälte verbreitet, indem man ein kleines Bildchen auf einen Blog kopiert. Klar, was soll man denn sonst tun? Ein wenig realistischer sein vielleicht und nicht so viel Unsinn verbreiten, nur um sich selbst zu profilieren.
Dieser Rat ist auf alle überzogenen Verhaltensweisen zu beziehen, sowohl auf die Gleichgültigen, als auch auf die Super-Mitleidvollen.
(Manchmal frage ich mich, ob nicht ein weltweiter Super-Gau mit einer Vernichtung der Menschheit ein so schreckliches Szenario wäre.. Seltsamer Tag heute ^^)
Wenn nicht noch irgendwas Außergewöhnliches passiert ist das mein letzter Eintrag zu Japan für die nächste Zeit. Ich habe genug dazu geschrieben und alles weitere wäre überflüssig.
Ich denke es ist klar, was ich dazu denke und dass mir das Ganze an die Nieren geht. Das solle genügen.

Noch kurz zu was anderem..
Dieses Lied geht mir im Moment seltsamerweise nicht aus dem Kopf. Schrecklich, denn ich kann nicht leiden, wie sie "dude" ausspricht ^^ Aber in der Gesamtkombination ists irgendwie faszinierend.. Seltsam..


Und ein gerade gefundenes cooles Cover:

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